Andrea Petkovic erlebte ein kompliziertes Jahr 2015. Deutschlands vielleicht beste Tennisspielerin zog sich in Madrid eine Lebensmittelvergiftung zu, die sie zehn Tage lahmlegte. In dieser Zeit „kamen die Zweifel wieder“, erinnert sich Petkovic im Gespräch mit der „Deutschen Presse Agentur“ (DPA). Sie habe sich wie in ihren schlimmsten Zeiten wieder Stress gemacht und gehetzt. Die Ergebnisse und ihr Gesundheitszustand wurden immer schlechter. Zuletzt verkündete sie in China, sie wolle so nicht weitermachen. Und verpasste damit ihren Fans einen Heidenschrecken, weil jene diese Aussage so interpretierten, dass Petkovic darüber nachdenke, alles hinzuwerfen. So sei das damals nicht gemeint gewesen, beruhigt die Deutsche jetzt. Sie habe nur gewusst, dass sie etwas verändern müsse. Der gesamte WTA Tour Spielplan 2016.
Neuer Trainer – und weniger Turniere
Und die Veränderungen hat Petkovic in doppelter Hinsicht vorgenommen. Künftig wird sie von Jan de Witt trainiert. Dieser hatte sie in einem mehrstündigen Gespräch überzeugt, dass er ihr Tennis verbessern könne. Zudem möchte Petkovic künftig weniger Turniere bestreiten. Sie haben sogar daran gedacht, die Australien Open komplett abzusagen, erinnert sich die 28-Jährige.
Den entscheidenden Schups dafür, um doch weiterzumachen, erhielt sie schließlich von Dr. Müller-Wohlfahrt in München. Jener „hat mir eine Standpauke gehalten“, erinnert sich Petkovic, dass noch nicht die Zeit sei, um aufzuhören. Die Worte des Mediziners verfingen – ebenso wie der Wunsch, dass das 0:6, 0:6 gegen Navarro nicht ihr letztes Spiel gewesen sein sollte. 2016 soll man deshalb zwar weniger von Andrea Petkovic sehen, dafür aber umso besseres Tennis von ihr.