Vom 13. bis 26. Januar 2014 fanden in Melbourne die 102. Australian Open statt. Dieses Hartplatzturnier zählt zu den vier Grand-Slam-Turnieren im Tennis und wird vom Tennisweltverband, der International Tennis Federation (ITF), ausgerichtet. Seit 1988 werden die Australian Open im extra dafür errichteten Melbourne Park auf 24 Plätzen ausgetragen. Während des zweiwöchigen Turniers werden die Gewinner im Mixed, Damendoppel, Herrendoppel, Dameneinzel und Herreneinzel ausgespielt.
Chinesin Li Na triumphiert im Dameneinzel
Auf dem Weg ins Finale besiegte die spätere Gewinnerin Li Na in der ersten Runde in einer fast fehlerlosen Partie die Kroatin Ana Konjuh mit 6:2 und 6:0 und zog damit in die nächste Runde ein. Auch mit Belinda Bencic aus der Schweiz machte sie zumindest im ersten Satz kurzen Prozess (6:0, 7:6) und erreichte verdient die nächste Runde, in der sie gegen Lucie Safarova beim 1:6, 7:6 und 6:3-Sieg den einzigen Satzverlust im Turnier hinnehmen musste. Das Achtelfinale gegen die Russin Jekaterina Makarowa (6:2, 6:0), das Viertelfinale gegen die Italienerin Flavia Pennetta (6:2, 6:2) und das Halbfinale gegen Eugenie Bouchard aus Kanada (6:2, 6:4) meisterte sie souverän.
Auch ihre Finalgegnerin Dominika Cibulkova, die die erste slowakische Finalteilnehmerin in einem Grand-Slam-Turnier ist, setzte sich in den ersten drei Runden gegen Francesca Schiavone (6:3, 6:4), Stefanie Vögele (6:0, 6:1) und Carla Suarez Navarro (6:1, 6:0) überzeugend durch. In den folgenden Partien überraschte Cibulkova die gesamte Tenniswelt. Im Achtelfinale schlug sie die an drei gesetzte Favoritin Maria Sharapova (3:6, 6:4, 6:1) und stürmte nach dem Sieg im Viertelfinale gegen Simona Halep (6:3, 6:0) in die Runde der letzten Vier. Dort besiegte sie auch Agnieszka Radwanska, die zuvor die Titelverteidigerin Victoria Azarenka ausgeschaltet hatte, deutlich mit 6:1 und 6:2.
Dennoch setzte sich im Finale die favorisierte Li Na nach einem umkämpften ersten Satz, den sie erst im Tie-Break mit 7:6 (7:3) für sich entscheiden konnte, und dem hochverdienten Gewinn des zweiten Satzes (6:0), in dem Cibulkova überfordert wirkte, durch und konnte so ihren zweiten Grand-Slam-Sieg feiern. Dieser sollte auch ihr letzter sein – denn Anfang September 2014 und nach mehreren Knieoperationen beendete die 32-Jährige überraschend ihrer Karriere.
Stan Wawrinka holt Australian Open 2014
Der spätere Sieger Stanislas Wawrinka der Schweiz konnte sich in den ersten drei Runden nur in der zweiten Partie gegen den Kolumbianer Alejandro Falla (6:3, 6:3, 6:7, 6:4) beweisen. Denn sowohl in der Erstrundenbegegnung gegen den Kasachen Andrei Golubew (6:4, 4:1), der vorzeitig verletzungsbedingt aufgeben musste, als auch im dritten Spiel, in dem der Kanadier Vasek Pospisil – ebenfalls auf Grund einer Verletzung – erst gar nicht antreten konnte, zog Wawrinka fast kampflos in die nächste Runde ein. Der knappe Ausgang der Sätze zwei und drei im Achtelfinale gegen Tommy Robredo (6:3, 7:6, 7:6) täuscht über die Dominanz des Schweizers hinweg. Beim ersten wirklichen Härtetest, dem Fünf-Satz-Krimi im Viertelfinale (2:6, 6:4, 6:2, 3:6, 9:7) gegen den Titelverteidiger Novak Djokovic, musste Wawrinka sein bestes Tennis zeigen, um eine Runde weiterzukommen. Auch der Halbfinal-Sieg gegen den Tschechen Tomas Berdych (6:3, 6:7, 7:6, 7:6) war eine umkämpfte Angelegenheit.
Wawrinkas Finalgegner, der an eins gesetzte Rafael Nadal, profitierte in der ersten Runde von der Aufgabe seines Gegners Bernard Tomic nach dem ersten Satz. Die beiden folgenden Runden gegen Thanasi Kokkinakis (6:2, 6:4, 6:2) und gegen Gael Monfils (6:1, 6:2, 6:3) meisterte der Spanier souverän. Nach dem Dreisatz-Erfolg im Achtelfinale gegen den Japaner Kei Nishikori (7:6, 7:5, 7:6) ließ Nadal auch gegen Grigor Dimitrow (3:6, 7:6, 7:6, 6:2) – trotz Verlust des ersten Satzes – nichts anbrennen. Mit einer brillanten Vorstellung im Halbfinale wies er seinen großen Rivalen Roger Federer (7:6, 6:3, 6:3) in die Schranken.
Im Finale gegen Nadal war es aber Wawrinka, der wieder beeindruckendes Tennis zeigte, das von viel Druck und Präzision geprägt war. Nadal, der mit starken Rückenschmerzen angetreten war, versuchte dagegenzuhalten, konnte die Niederlage aber nicht verhindern. Mit 6:3, 6:2, 3:6 und 6:3 sicherte sich Wawrinka seinen ersten Grand-Slam-Titel.
Französisch-kanadische Paarung gewinnt im Mixed
Die ungesetzten Kristina Mladenovic aus Frankreich und ihr kanadischer Partner Daniel Nestor lösten die letztjährigen Gewinner, Jarmila Gajdosova und Matthew Ebden, die im Halbfinale die Segel streichen mussten, als Mixed-Titelträger ab. Das französisch-kanadische Pärchen kämpfte sich souverän bis ins Finale vor und bezwang dort verdient Sania Mirza und Horia Tecau in einem 58-Minuten-Match in nur zwei Sätzen mit 6:3 und 6:2.
Italienisches Damendoppel holt den Titel
Bei den Damen konnte die italienische Paarung Sara Errani und Roberta Vinci ihren Australian-Open-Titel von 2013 erfolgreich verteidigen. Im Finale gegen die Russinnen Jekaterina Makarowa und Jelena Wesnina bewiesen die Italienerinnen besonders im dritten Satz, in dem sie bereits mit 2:5 zurücklagen, Nerven und Kampfgeist und konnten so das Spiel noch drehen. Mit 6:4, 3:6 und 7:5 gewannen sie schließlich das spannende Damendoppel-Finale und konnten sich über ihren vierten Titel bei einem Grand-Slam-Turnier freuen.
Polnisch-schwedischer Herrendoppel-Erfolg
In der Doppel-Konkurrenz der Männer konnten sich der Pole Lukasz Kubot und sein schwedischer Partner Robert Lindstedt den Titel bei den Australian Open sichern. Nach zwei souveränen Siegen in den ersten beiden Runden benötigte die polnisch-schwedische Paarung im Achtel-, Viertel und Halbfinale jeweils drei Sätze für das Weiterkommen. Im Finale bezwangen die an Nummer 14 gesetzten Tennisspieler den Amerikaner Eric Butorac und Raven Klaasen aus Südafrika in zwei Sätzen klar mit 6:3 und 6:3. Damit konnten sie ihren ersten Doppelerfolg bei einem Grand-Slam-Turnier feiern.