Die ersten beiden Juliwochen stehen ganz im Zeichen des ganz großen Highlights im WTA und ATP Spielplan. Beim Klassiker in Wimbledon geht es um den dritten Grand Slam-Titel des Jahres und den einzigen auf Rasen. Das Turnier in London gehört zu den größten Sportveranstaltungen überhaupt und gilt als das bedeutendste der vier Grand Slam Turniere. Bis heute hat sich das Tennis-Mekka dabei einen speziellen, altmodischen Charakter bewahrt. So muss die Spielkleidung nach wie vor zu 90 Prozent weiß sein und das Publikum nimmt traditionell Erdbeeren mit Sahne zu sich. Wer in Wimbledon gewinnt, gehört zu den ganz großen des Tennissports und genießt bei den euphorischen britischen Fans eine Ausnahmestellung. Am öftesten gelang dies bislang Superstar Roger Federer. Der Schweizer gewann ganze acht Mal auf dem „Heiligen Rasen“, zuletzt 2017. Titelverteidiger ist 2019 allerdings der serbische Weltranglisten-Leader Novak Djokovic, der im Vorjahr Kevin Anderson im Finale bezwingen konnte.
Kampf der großen Drei
Auch in diesem Jahr führt der Sieg auf dem „Heiligen Rasen“ wohl nur über die Nummer eins der Welt. Djokovic war bereits viermal in Wimbledon erfolgreich und mit einem weiteren Triumph könnte er mit der schwedischen Legende Björn Borg gleichziehen. Dementsprechend gilt der Serbe bei den Wimbledon Wetten der Buchmacher aktuell als Top-Anwärter auf den Turniersieg. Erster Herausforderer ist dabei „Mr. Wimbledon“, Roger Federer. Zuletzt in Halle bewies der 37-jährige einmal mehr, dass er auf Rasen nach wie vor eine Sonderstellung genießt und auf seinem Lieblingsbelag nur schwer zu schlagen ist.
Dass er sich in der englischen Hauptstadt pudelwohl fühlt bewies er mit seinen acht Erfolgen bereits eindrucksvoll, ein weiterer Titel würde die unglaubliche Vita des Mannes aus Basel erneut aufschmücken und seinen Platz in der Liste der ATP Tennis Rekorde festigen. Auch Rafael Nadal, der das „magische Trio“ komplettiert, weiß, wie es sich anfühlt, auf dem „Heiligen Rasen“ zu gewinnen. 2010 und 2012 siegte „Rafa“ in London. In den letzten Jahren bremsten in aber immer wieder Verletzungen und auf Rasen konnte er sein A-Game nicht immer auspacken. Trotzdem muss man Nadal immer ganz oben auf der Rechnung haben, sobald ein großer Titel vergeben wird.
Überrascht Anderson erneut?
Hinter den „großen Drei“ darf sich vor allem Kevin Anderson Chancen auf den Titel ausrechnen. Der südafrikanische Routinier zog im Vorjahr ins Finale ein, musste sich dort aber einem überragenden Djokovic geschlagen geben. Obwohl es heuer bislang noch nicht nach Wunsch läuft, könnte Anderson heuer erneut nach dem großen Coup greifen.
Eine bislang enttäuschende Wimbledon-Bilanz hat Dominic Thiem vorzuweisen. Der Österreicher, zuletzt zweimal en suite im French Open-Endspiel (Tennis Wetten hat berichtet), kam noch nie über das Achtelfinale hinaus. Wenngleich der Titel für den 26-jährigen eine Überraschung wäre, muss man einem Spieler seines Kalibers immer alles zutrauen.
Selbiges gilt auch für Alexander Zverev, obwohl der Deutsche bislang eine Saison zum Vergessen erlebt. Nach einem soliden Auftritt in Halle soll in Wimbledon ein weiterer Schritt in die richtige Richtung her. Hoch einzuschätzen ist auch Youngster Stefanos Tsitsipas, der derzeit zu den heißesten Aktien auf der Tour zählt. Marin Cilic stand bereits 2017 im Finale und will, trotz zuletzt verhaltenen Ergebnissen, als erster Kroate seit Goran Ivanisevic 2001 den Titel in Wimbledon holen. Auch Kanadas Aufschlag-Ass Milos Raonic gehört mit Sicherheit zum erweiterten Favoritenkreis, die britischen Hoffnungen liegen auf Jungspund Kyle Edmund.