Da der WTA und ATP Spielplan 2020 bis auf weiteres ausgesetzt ist, haben haben beide Verbände auch die aktuellen Weltranglisten eingefroren. Leidtragender ist dabei in erster Linie Serbiens Superstar Novak Djokovic, dessen Rekordjagd damit jäh unterbrochen wurde.
Djokovic Rekordjagd vorerst abgesagt
„Das Einfrieren der Weltrangliste gilt auch für andere Bereiche, wie Sie auf der offiziellen ATP-Seite erkennen können, wo die Wochen auf Weltranglistenplatz eins aufgeführt sind“, gab die ATP in einem Statement gegenüber dem französischen Sportballt ‚L’Equipe‘ bekannt. Die aktuelle Nummer eins Djokovic kann damit seine Bilanz bis auf weiteres nicht weiter verbessern. Mit insgesamt 282 Wochen an der Spitze liegt der Mann aus Belgrad derzeit auf dem dritten Rang, es wäre nur eine Frage der Zeit gewesen, bis er Pete Sampras (286) auf Platz zwei der ewigen Bestenliste abgelöst hätte (hier findest du sämtliche Tennis Rekorde).
Auch der aktuelle Rekordhalter Roger Federer, der aktuell bei 310 Wochen steht, wäre für den „Djoker“ in naher Zukunft in Reichweite gewesen. Im Oktober dieses Jahres hätte der 17-fache GrandSlam-Sieger seinen Dauerrivalen aus der Schweiz als Führenden der ewigen Bestenliste ablösen können. Daraus wird aber vorerst nichts.
Verständnis und Kritik
Die Entscheidung der ATP stößt großteils auf Verständnis. „Wenn ein Element der Rangliste eingefroren ist, muss alles eingefroren werden – Punkt“, äußerte sich etwa Ex-Sharapova-Coach Sven Groeneveld sehr deutlich. Auch die ehemalige Nummer eins der WTA Tour, Tracy Austin, schlug auf Twitter in dieselbe Kerbe. Kritik gab es hingegen von Brad Gilbert. Der ehemalige Trainer von Andre Agassi und Andy Murray will Djokovic die verlorenen Wochen am Tennisthron gutschreiben.
Sein Argument: lediglich Rafael Nadal hätte die Möglichkeit gehabt, „Nole“ in Indian Wells oder Miami von der Spitzenposition zu verdrängen. Dieses Szenario sei allerdings sehr unrealistisch gewesen, da der Serbe bei beiden Turnieren kaum Punkte zu verteidigen gehabt hätte. Die ersten zwei Monate der Saison habe Djokovic dominiert, weshalb er aller Voraussicht nach Erster geblieben wäre, so Gilbert.