Wimbledon: Rasen-Klassiker in London

Wimbledon App Icon für Android und iOSKlassiker, Mythos, Highlight – die Wimbledon Championships sind zweifelsohne das größte Tennisturnier der Welt. Kein anderes Event ist derart prestigeträchtig wie jenes in London. Traditionell findet es Ende Juni rund ein Monat nach den French Open und markiert den Höhepunkt der Rasensaison. In Wimbledon werden Helden geboren, wer hier siegt ist für immer in den Geschichtsbüchern verewigt.

Wimbledon Sieger 2023

ATP🇪🇸 Carlos Alcaraz vs. 🇷🇸 Novak Djokovic1:6, 7:6, 6:1, 3:6, 6:4
WTA🇨🇿 Marketa Vondrousova vs. 🇹🇳 Ons Jabeur6:4, 6:4

Die Geschichte des Turniers

Center Court in Wimbledon
Wikimedia, Michael Frey (CC BY-SA 3.0)

Wimbledon war ursprünglich nur der Name des Standorts, wo das Turnier ausgetragen wird. Die offizielle Bezeichnung lautete und lautet „All England Championships“. Da diese jedoch von kaum jemanden benutzt wird, darf man inzwischen auch ganz offiziell von den „Wimbledon Championships“ sprechen. Ursprünglich war auch noch „Lawn“ für Rasen enthalten, außerdem wählte man den Singulär. Zu Beginn des Turnieres im Jahre 1877 durften schließlich nur Männer spielen. Seit aber seit 1884 auch Frauen zugelassen wurden, hat man sich für den Plural entschieden. Der Rasen fiel im Laufe der Zeit weg. Zu klar ist dieser mit Wimbledon verbunden: Jeder Tennisfan weiß, wo der sprichwörtliche „heilige Rasen“ liegt.

Die Wurzeln des Traditionsvereins in Wimbledon

Wimbledon wurde erstmals vom ansässigen Tennis-Club ausgetragen und war eigentlich aus der Not geboren. Man benötigte eine neue Rasenwalze für die eigenen Plätze. Zehn Pfund sollte das Gerät kosten – viel Geld im Jahr 1877. Also verfiel man auf die Idee, ein Turnier auszurichten, von den Zuschauern Eintritt zu kassieren und die Walze so zu finanzieren. Die Rechnung ging sehr viel besser auf als man erahnen konnte. Zu einem Novum kam es 2020: erstmals in der Geschichte musste das Turnier aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden.

Roger Federer in Wimbledon
Wikimedia, Brian Minkoff-London Pixels (CC BY-SA 3.0)

Seit 2017 heißt der alleinige Rekordsieger in Wimbledon Roger Federer. Mit 8 Wimbledon Titel hat der Schweizer das Herren Einzel am öftesten gewonnen. Mit je sieben Triumphen folgen ex aequo auf Platz 2 Pete Sampras und William Renshaw. Die Williams-Schwestern haben Wimbledon zusammen elf Mal gewonnen – fünf Mal triumphierte Venus, sechs Mal Serena. Novak Djokovic hält aktuell bei sieben Turniersiegen. Auch im Wimbledon Finale 2022 war der Serbe erfolgreich.

Wimbledon Sieger seit 2000

JahrDamenFinalistinHerren
Finalist
2000V. Williams L. DavenportP. SamprasP. Rafter
2001V. WilliamsJ. HeninG. IvanisevicP. Rafter
2002S. WilliamsV. WilliamsR. FedererD. Nalbandian
2003S. WilliamsV. WilliamsR. FedererM. Philippoussis
2004M. SharapovaS. WilliamsR. FedererA. Roddick
2005V. WilliamsL. DavenportR. FedererA. Roddick
2006A. MauresmoJ. HeninR. FedererR. Nadal
2007V. WilliamsM. BartoliR. FedererR. Nadal
2008V. WilliamsS. WilliamsR. NadalR. Federer
2009S. WilliamsV. WilliamsR. FedererA. Roddick
2010S. WilliamsW. SwonarjowaR. NadalT. Berdych
2011P. KvitovaM. SharapovaN. DjokovicR. Nadal
2012S. WilliamsA. RadwanskaR. FedererA. Murray
2013M. BartoliS. LisickiA. MurrayN. Djokovic
2014P. KvitovaE. BouchardN. DjokovicR. Federer
2015S. WilliamsG. MuguruzaN. DjokovicR. Federer
2016S. WilliamsA. KerberA. MurrayM. Raonic
2017G. MuguruzaV. WilliamsR. FedererM. Cilic
2018A. KerberS. WilliamsN. DjokovicK. Anderson
2019S. HalepS. WilliamsN. DjokovicR. Federer
2020abgesagt
2021A. BartyK. PliskovaN. DjokovicM. Berrettini
2022E. RybakinaO. JabeurN. DjokovicN. Kyrgios
2023M. VondrousovaO. JabeurC. AlcarazN. Djokovic

Wimbledon und die Traditionen

Wimbledon ist nicht einfach nur ein Tennis-Turnier, sondern ein Event, bei dem die Tradition großgeschrieben wird. So essen die Zuschauer beispielsweise mit Vorliebe Erdbeeren mit Sahne und sind angehalten, Regenpausen mit viel Gleichmut zu ertragen. Auch die Kleidungsvorschriften sind traditionell. Die Spieler müssen mindestens zu 90% in weiß auflaufen.

Der erste Sonntag des Turniers ist zudem spielfrei. Das erste Spiel der Veranstaltung findet stets auf dem Center Court statt und ist ein Herren-Einzel. Wenn der Titelverteidiger antritt, gehört ihm diese so prestigeträchtige Partie. Die Siegerehrung wird traditionell von einem Mitglied der königlichen Familie, die seit 1922 eine Loge in Wimbledon besitzt, vorgenommen. Die Queen persönlich hat diese Aufgabe bereits drei Mal mit viel Freude erfüllt, fühlt sich inzwischen jedoch zu alt. Trotzdem gilt Wimbledon wegen der engen Verbindung zu den Royals auch als das „königliche Turnier“ unter den vier Grand Slams.

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