Wenn Australien im Halbfinale der US Open auf Großbritannien trifft, dann wird ein Mann nur zuschauen: Nick Kyrgios. Der 20-Jährige fehlte im Kader der Australier. Offiziell heißt es, dies sei im beiderseitigen Einverständnis geschehen. Tatsächlich handelt es sich doch deutlich um eine Bestrafung für den von Skandalen umwitterten Heißsporn.
Kyrgios ist gegen Wawrinka ausgerastet
Der Skandal, der Kyrgios aus dem Davis Cup-Team seines Landes befördert haben dürfte, war die Partie gegen Stanilas Wawrinka im August in Montreal. Als es für die Nummer 37 der Welt nicht so gut lief, rief dem Schweizer zu, dass Kokkinas mit dessen Freundin Sex gehabt habe – „es tut mir leid, dir das sagen zu müssen“. Die Außenmikrofone zeichneten den Vorfall sehr gut auf.
Die Äußerung ist nicht nur geschmacklos, sondern auch sensibel, schließlich hat sich Wawrinka erst in diesem Jahr von seiner Frau getrennt und mit der 19-jährigen Donna Vekic angebandelt. Die Kroatin spielt auch und gehört genau wie Kokkinas zum Freundeskreis von Kyrgios auf der Tour.
Jener brachte mit der Äußerung die gesamte Tenniswelt gegen sich auf. Auch Spieler wie Federer und Murray, die bis dahin immer wieder schützend vor ihm standen, erklärten anschließend, dass der 20-Jährige „die Grenzen weit überschritten“ habe. Diesem ist das aber offenbar egal: Nur wenige Tage nach dem Spiel gegen Wawrinka ließ sich Kyrgios öffentlichkeitswirksam abbilden und erklärte: „Ich bin nicht in Gefahr, ich bin die Gefahr“. Falls dies so ist, wäre jene dann für den Davis Cup gebannt.