Dimitrov mit Überraschungssieg gegen Alcaraz in Shanghai

Der Bulgare Grigor Dimitrov feierte am Mittwoch seinen bisher größten Erfolg der Saison, als er den aktuell auf Platz 2 der Weltrangliste stehenden Carlos Alcaraz mit 5:7, 6:2, 6:4 besiegte und damit ins Viertelfinale des Rolex Shanghai Masters einzog.

Premierensieg gegen „Carlitos“

Zuvor hatte Dimitrov in den direkten Duellen gegen den Spanier in der Head-to-Head-Bilanz mit 0:3 zurückgelegen. Doch auf dem Hartplatz zeigte der Bulgare eine bärenstarke Leistung und drehte den Spieß um. Sowohl mit der Vorhand als auch mit der Rückhand agierte Dimitrov extrem sauber und setzte seinen Rückhand-Stoppball äußerst effektiv ein, um Alcaraz, der an diesem Tag auch nicht in Bestform agierte, im Gegenzug unter Druck zu setzen.

Der 32-jährige Dimitrov schlug insgesamt 29 Winner und zeigte sich besonders stark nachdem er im ersten Satz eine 5:3-Führung aus der Hand gegeben hatte. Nach einer Spielzeit von zwei Stunden und zehn Minuten erreichte er damit sein erstes Viertelfinale bei einem Masters 1000 Turnier im ATP Kalender 2023 und das insgesamt 17. Viertelfinale seiner Karriere.

Comeback nach Satzverlust

Grigor Dimitrov
Tatiana from Moscow, Russia, CC BY-SA 2.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0>, via Wikimedia Commons

„Mir ist es gelungen im Match zu bleiben, das war das Wichtigste, vor allem nach dem ersten Satz“, kommentierte Dimitrov seinen Sieg. „Im ersten Satz habe ich sehr gut aufgeschlagen und Alcaraz hat einige Fehler gemacht. Ich habe ihn in bestimmten Momenten zu vielen Fehlern gezwungen. Bei 4:5 hat er ein herausragendes Spiel gespielt und auch bei 6:5 nochmal. Ich hatte zuvor viele Chancen kreiert. Nach dem zweiten Break im zweiten Satz denke ich, dass ich sein Aufschlagspiel besser verstanden und mehr Rückschläge ins Feld gebracht habe. Außerdem konnte ich seinen Aufschlag besser lesen. Im dritten Satz war es ein Katz-und-Maus-Spiel. Ich denke, wir haben beide solide gespielt. Alcaraz hat einige Fehler gemacht und ich habe bei wichtigen Punkten stark serviert“, so Dimitrov im Anschluss an die Partie.

Zweiter Frühling für Dimitrov?

Als nächstes trifft Dimitrow auf den an Position 22 gesetzten Nicolas Jarry. Der Bulgare, der 2017 das Viertelfinale in Shanghai erreicht hatte, strebt seinen ersten Titel seit dem Triumph bei den Nitto ATP Finals 2017 an. In seiner Karriere hat er bereits 17 Siege gegen Top-5-Spieler errungen, zuletzt im Oktober 2021 gegen Daniil Medvedev in Indian Wells. Vor Kurzem besiegte Dimitrow beim Turnier in Peking auch den damaligen Weltranglisten-Vierten Holger Rune. Für Dimitrov, der 2018 sogar bis auf Weltranglistenplatz 3 vorpreschen konnte, ist es aktuell ein zweiter Frühling. Viele hatten den mittlerweile 32-jährigen schon abgeschrieben und ihm einen top ten Platz nicht mehr zugetraut. Auch bei den Tennis Wetten der Bookies bei Großereignissen lag der Bulgare in Sachen Quoten meist abgeschlagen. Das könnte sich 2024 ändern.

In einem knappen Duell hatte Dimitrow gegen Alcaraz stets die Oberhand. Er folgte seinem flachen Slice ans Netz und gewann beeindruckende 73 Prozent (16 von 22) der Punkte, wenn er ans Netz vorrückte. Im entscheidenden dritten Satz zeigte der Bulgare eine solide Aufschlagleistung und gewann starke 89 Prozent seiner Aufschlagpunkte (16 von 18). Mit einem Smash sicherte er sich schließlich seinen insgesamt vierten Sieg gegen einen Spieler in den Top 2 der Weltrangliste.

Alcaraz Chancen auf #1 im Year-End Ranking schwinden

Carlos Alcaraz French Open 2021
Yannick JAMOT, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons

„Ich wusste genau, was ich tun musste“, erklärte Dimitrow nach dem Sieg. „Ich musste Alcaraz konstant unter Druck setzen. Auch wenn meine Schläge nicht perfekt waren, musste ich ihn in unangenehme Situationen bringen. Er mag es nicht, wenn er in die Defensive gedrängt wird. Deshalb bin ich oft ans Netz vorgerückt und habe versucht, ihn in schwierige Positionen zu bringen.“

Durch die Niederlage gegen Dimitrow hat Alcaraz nun eine Bilanz von 63 Siegen und 9 Niederlagen in dieser Saison. Seine Chancen auf den ersten Platz beim ATP Year-End No. 1, präsentiert von Pepperstone, haben sich damit verringert. Der 20-jährige Spanier liegt nun 500 Punkte hinter Novak Djokovic im Pepperstone Live Race für die ATP Finals 2023 in Turin zurück.

Über den Autor

Adnan Vlahovic ist der Kopf hinter tennis-wetten.eu. Der leidenschaftliche Tennisfan wollte unbedingt eine Webseite zum Thema Sportwetten und Tennis auf die Beine stellen und hat es dann einfach gemacht. Vor allem die Grand Slams liebt Adnan besonders, da viele Spiele auf hohem Niveau in wenigen Tagen auf dem Programm stehen.