Es ist vollbracht, er ist unbestritten der GOAT. Novak Djokovic hat auch noch den letzten weißen Fleck auf seiner Titel-Karte ausgebessert und in Paris endlich das lang ersehnte Gold bei olympischen Spielen geholt. Der Serbe bezwang in einem absolut hochkarätigen Finale Carlos Alcaraz in zwei Sätzen, die jeweils ins Tie Break gingen. Djokovic war nach seinem Sieg von den Emotionen völlig überwältigt. Es war deutlich zu sehen, wie lange „Nole“ auf diesen für ihn persönlich so wichtigen Titel für sein Heimatland hingearbeitet hatte.
Erlösung für Djokovic
Das Finale zwischen Djokovic und Alcaraz bot den Fans knapp drei Stunden hochklassiges Tennis – und das über nur zwei Sätze. Im Herren Tennis ist man bei Roland Garros ja schon an das best of five Format gewohnt. Besonders der erste Satz war ein wahrer Schlagabtausch, bei dem beide Spieler ihre Breakchancen nutzten und spannende Aufholjagden boten. Trotz der Unterstützung des Publikums für Alcaraz, gelang es Djokovic, sich in brenzligen Situationen zu behaupten. Am Ende des ersten Satzes kamen beide Spieler in den Tiebreak, wo Djokovic souverän mit 7:3 die Oberhand behielt.
Das Spielniveau blieb auch im zweiten Satz unverändert hoch, und erneut musste die Entscheidung im Tiebreak fallen. Hier konnte Djokovic mit einem beeindruckenden Passierschlag sofort ein entscheidendes Minibreak erzielen und behielt im weiteren Verlauf die Nerven. Letztendlich sicherte sich der Serbe mit weiteren herausragenden Spielzügen das Gold, sehr zum Frust seines spanischen Gegners und der Mehrheit der Zuschauer.
Tränenreiche Vollendung des Djokovic Meisterwerks
Die negative Stimmung gegen Djokovic, der oft als Spieler polarisiert, schlug nach dem Match aber schnell in Sympathie um. Zu augenscheinlich war die Bedeutung des Olympia Titels für die serbische Tennis Ikone. Völlig überwältigt von seinen Emotionen brach Djokovic in Tränen aus, suchte seine Familie in der Box und umarmte seine Kinder. Der wohl Größte aller Zeiten hatte sein Werk in Paris nun endgültig vollendet. Mit dem Karriere Golden Slam setzt der Djoker ein weiteres Ausrufezeichen in Sachen einmalige Tennis Rekorde. Glücklich, wer sich für diesen historischen Augenblick Tickets für Roland Garros während Olympia sichern konnte.
Chinesischer Erfolg bei den Damen
Auch bei den Damen wurden historische Leistungen erbracht. Zheng Qinwen schrieb am Samstag mit ihrem Sieg gegen die Kroatin Donna Vekic chinesische Olympiageschichte. Die 21-Jährige, die bereits im Finale der Australian Open stand, dominierte das Endspiel in Paris mit einem klaren 6:2 6:3. Damit ist sie die erste chinesische Tennisspielerin, die Olympiagold im Einzel gewann.
Ihre Landsmänner Wang Xinyu und Zhang Zhizhen gewannen zuvor im Mixed-Wettbewerb Silber. Vekic, die mit dem Gedanken gespielt hatte, ihre Karriere zu beenden, sicherte Kroatien die erste Medaille im Damen-Tennis. Zuvor hatte sie bereits in Wimbledon das Halbfinale erreicht. Die Weltranglistenerste Iga Swiatek, die eigentlich glasklare Goldfavoriten war gewann Bronze am Freitag mit einem eindeutigen 6:2 6:1 Sieg über Anna Karolina Schmiedlova aus der Slowakei.
