Die meisten Tennisfans, die den Sport nur als Zuschauer kennen, werden vermutlich nicht einmal gewusst haben, dass Frauen und Männer mit unterschiedlichen Bällen spielen. Der Brite Andy Murray hat diesem Umstand jüngst allerdings zu viel Prominenz verholfen. Er musste beim ATP-Turnier in Miami gegen den Russen Denis Istomin (6:3, 7:5 für Murray) zeitweilig mit Frauenbällen spielen, was ihm gar nicht behagte (zum ATP Tour Kalender 2016).
Murray: Spielen mit Frauenbällen ist „nicht akzeptabel“
Murray bemerkte beim Stande vom 3:2 für ihn im zweiten Durchgang, dass er mit einem Frauenball aufschlagen sollte. Dies empfand der Brite, der genau zu diesem Zeitpunkt einen Breakball abwehren musste, als „nicht akzeptabel“. Er sei irritiert gewesen, erinnert sich Murray. Zwei Schläge von ihm seien zuvor zu lang gewesen. Nun habe er nicht mehr gewusst, ob dies vielleicht daran gelegen haben könnte, dass er mit Frauenbällen spielte.
Murrays Kritik hat einen gewichtigen Hintergrund
Murray erklärte sein Unbehagen: Frauenbälle wiegen weniger, sind aber etwas härter. So seien jene „viel schneller, lebendiger und kleiner“ als die Spielgeräte der Männer, schilderte der Brite. Anders ausgedrückt: Sie verhalten sich ganz anders als ihre Pendants, mit denen die Männer aktiv sind. Profis, die nicht wissen, dass sie mit Frauenbällen spielen, machen auf einmal Fehler, die darin begründet liegen, dass sich die gelben Kugeln anders als erwartet verhalten. Es ist daher tatsächlich nicht zumutbar, mit beiden Ballsorten zu spielen – die gilt für Partien der Männer gleichermaßen wie für Spiele der Frauen.