Neben den Grand-Slam-Turnieren und den World Tour Finals genießt das Olympische Tennisturnier eine besondere Stellung – vor allem da es nur alle vier Jahre absolviert wird, sind die Medaillen extrem begehrt. Von den noch Aktiven bei den Herren haben Andy Murray (2012) und Rafael Nadal (2008) Goldmedaillen gewonnen, Roger Federer Silber (2012) und Novak Djokovic Bronze (2008). Bei den Damen heißt die amtierende Olympiasiegerin Serena Williams, die letzte Silbermedaille gewann Maria Sharapova.
Während die meisten Spieler, ob der geringen Chance auf einen Olympiasieg, ihren Trainings- und Saisonplan nicht auf das Turnier in Rio de Janeiro ausrichten, ordnet Roger Federer diesem alles unter. Der Schweizer hat in seiner Karriere alles gewonnen – bis auf eine Olympische Goldmedaille im Einzel. Die soll nun 2016 endlich her. Dabei hat Federer bereits 2008 Olympisches Gold gewonnen: im Doppel mit Stan Wawrinka holte der 17-fache Grand-Slam-Sieger souverän den Titel.
Doch der Einzelsieg blieb ihm bislang verwehrt, auch wenn er 2012 knapp davor stand. Im Finale in Wimbledon musste er sich allerdings Andy Murray geschlagen geben – und zwar sehr deutlich in drei Sätzen. 2016 soll alles anders werden, hofft zumindest Federer. Auf Hartplatz wird es allerdings noch schwerer gegen den großen Favoriten Novak Djokovic. Daher will sich Federer eine zweite Möglichkeit auf eine Medaille in Gold offen halten. Im Mixed wird er gemeinsam mit Landsfrau Martini Hingis, aktuell die beste Doppelspielerin bei den Damen und 30 Spiele ungeschlagen, antreten. Dies geht allerdings auf Kosten des Doppels bei den Herren – denn drei Bewerbe bei den Olympischen Spielen wären wohl zu viel.
Rafael Nadal hat bereits eine Goldmedaille. 2008 gewann er in Peking das Tennisturnier, wollte seinen Triumph 2012 wiederholen. Doch eine Verletzung setzte in außer Gefecht und sorgte auch dafür, dass das spanische Olympische Komitee kurzfristig einen neuen Fahnenträger organisieren musste. Denn Nadal hätte beim Einzug der Athleten die spanische Flagge tragen sollen. Diese Ehre soll ihm nun vier Jahre später in Brasilien zuteil werden.