Es waren Szenen, die einfach nicht passieren sollten – unter keinen Umständen. Es war auch im schlimmsten Sinne ein Drama um einen Teenager, der alles gegeben hatte und doch unterlag – und einen Vater, der das nicht akzeptieren konnte und auf die junge Frau einprügelte. Hauptdarsteller in diesem sehr unrühmlichen Stück waren das 16-jährige rumänische Supertalent Andrada Surdeanu und ihr Vater Lucian.
Die Spielerin hatte ein Match bei einem Jugendturnier gegen ihre russische Gegnerin verloren und war daraufhin von ihrem Vater so heftig geohrfeigt worden, dass sie zu bluten begann. Die Polizei verhaftete den Vater und sperrte ihn sieben Tage in den Arrest. Dort gab er eine überraschende Auskunft, weshalb er tatsächlich gegen seine Tochter körperlich tätig geworden sein will: Er habe ihr als Strafe für die Niederlage ihr Handy wegnehmen wollen. Und sie sei deshalb ausgerastet. Es sei zum Streit gekommen, weshalb er sie geschlagen habe.
Ioana nimmt Vater nach Prügelattacke in Schutz
Andrada Surdeanu selbst nimmt ihren Vater nach dem Vorgang noch in Schutz. Es sei ihre Schuld gewesen, dass er sie geschlagen habe, beteuert die 16-Jährige, die langsam auch auf der WTA Tour Fuß fasst. Schließlich habe sie ihren Vater angeschrien. Überhaupt sei es das erste Mal gewesen, dass er sie geschlagen habe.
Vorher sei dies noch nie passiert. Die entsprechenden Zeilen kann man auf der Fanpage der Spielerin bei Facebook lesen. Offen bleibt die Frage, ob die Rumänin tatsächlich glaubt, dass eine laute Stimme von ihr Schläge rechtfertigen. Oder ob sie einfach nur ihren Vater in Schutz nehmen wollte, der seit diesen Ereignissen unter Dauerfeuer negativer Berichterstattung steht. Ausgestanden ist die Sache zudem noch nicht: Der Vater wird wohl für geraume Zeit für internationale Tennisturniere gesperrt werden.