Naomi Osaka hat sich in einem denkwürdigen US Open-Finale gegen Lokalmatadorin Serena Williams durchgesetzt und damit ihren ersten Grand Slam-Titel gefeiert. Die 20-jährige Japanerin gewann entgegen der Einschätzung der meisten Tennis Buchmacher klar mit 6:2, 6:4. Überschattet wurde das Spiel aber von einem Ausraster von Williams. Für die Tennis-Nation Japan ist es der erste Major-Titel überhaupt.
Williams-Eklat gegen Referee
Osaka zündete im ersten Satz ein Feuerwerk und ließ die favorisierte Williams nicht ins Spiel kommen. Im zweiten Satz schlug die 36-jährige US-Amerikanerin zurück, verlor aber beim Stand von 3:1 völlig die Nerven. Nachdem die 23-fache Grand Slam-Siegerin bereits im zweiten Game des zweiten Satzes eine Verwarnung wegen Coachings erhalten hatte, eskalierte die Situation anschließend völlig. Nach einem Aufschlagverlust zertrümmerte Williams ihren Schläger, worauf die zweite Verwarnung und die damit verbundene Punktstrafe folgte.
Die US Open Quoten Favoritin echauffierte sich darüber maßlos und beschimpfte beim Stand von 3:4 Referee Carlos Ramos, worauf dieser eine weitere Verwarnung aussprach und dementsprechend das Game Osaka zusprach. Daraufhin ließ Williams die Oberschiedsrichterin kommen und erklärte unter Tränen, dass sie keine „Betrügerin“ sei.
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Außerdem forderte sie eine Entschuldigung von Ramos und kündigte an, dass er nie wieder ein Spiel von ihr leiten dürfe. Nach dem Eklat fand die 36-jährige nicht mehr in die Partie. Williams musste sich schließlich in zwei Sätzen geschlagen geben.
Buhrufe trüben Stimmung
Bei der Siegerehrung flossen bei Osaka, die soeben japanische Tennisgeschichte geschrieben hatte, statt Tränen der Freude solche der Enttäuschung. Das Publikum stellte sich nach dem Zwist mit dem Referee auf die Seite von Williams und pfiff die Osaka gnadenlos aus. Angesichts dieser Szenen besann sich ihre unterlegene Kontrahentin. Serena forderte die Zuschauer auf, die Buhrufe einzustellen, woraufhin es in der Tat ruhiger wurde. Trotz des unrühmlichen Endes darf sich Osaka freuen. Mit ihrem größten Karriere-Erfolg erreicht die Japanerin erstmals die Top Ten. Sie springt von Platz 19 auf 7.