Im Jahr 2014 schrieb das deutsche Tennis zum ersten Mal seit einer gefühlten Ewigkeit wieder einmal positive Schlagzeilen. Die Damen erreichten das Fed Cup Finale. Fast zeitgleich ereignet sich allerdings ein trauriges Schauspiel rund um den Deutschen Tennis Bund (DTB), der in einem Machtkampf versinkt und so deutlich macht, weshalb Tennis viel seiner Popularität hierzulande verloren hat. Im Mittelpunkt steht mit Michael Stich dabei ein Mann, der als Hoffnungsträger galt. Schließlich gehörte er zur letzten großen Generation des Deutschen Tennis und hat sich auf und dem Platz und abseits als Gentleman einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet.
Stich braucht mehr Zeit für DTB Präsidium
Am 16. November 2014 will der DTB ein neues Präsidium wählen. Neuer Präsident soll Michael Stich werden. Der ehemalige Wimbledon-Sieger erklärte seine Bereitschaft hierzu bereits vor einigen Monaten und wiederholte diese jüngst gegenüber dem „Sport Informationsdienst“. Die unterschiedlichen Lager im DTB konnten sich auch auf Stich als neuen Chef verständigen – so weit, so gut. Stich selbst hat es allerdings bislang nicht geschafft, ein Präsidium zusammenzustellen, das mehrheitsfähig wäre. Die unterschiedlichen Lager im DTB blockieren sich diesbezüglich gegenseitig. Sie befürchten einen Machtverlust bzw. einen Machtzuwachs der einen oder anderen Seite. Das Ergebnis ist dem deutschen Tennis bereits aus den vergangenen Jahren bekannt: Stillstand auf allen Ebenen. Dabei müssten dringend Umbauten im DTB durchgeführt werden.
Stich erbittet sich vom DTB für den Moment mehr Zeit, um ein neues Präsidium zusammenzustellen. Er hofft, die Blockade noch zu durchbrechen. Er sei auch bereit, so der frühere Davis Cup-Sieger, ab dem 16. November die Arbeit mit einem Übergangspräsidium aufzunehmen. Er bitte um Unterstützung für diesen Plan. Ob es so kommt? Man darf gespannt sein.