Unlängst erklärte John McEnroe, dass er nicht glaube, dass Angelique Kerber lange die Nummer 1 bleibe – Tennis Wetten hat darüber berichtet. Er sei überrascht, dass sie es überhaupt geworden ist, so der US-Amerikaner. Eine ähnliche Meinung vertritt auch Michael Stich. Für ihn wäre es „eine noch größere Überraschung“, erklärt der 48-Jährige im „Hamburger Abendblatt“, wenn Kerber es schaffe, die Spitze zu verteidigen als sie überhaupt erst zu erreichen.
Stich argumentiert sinnvoll
Bei McEnroe hatte man allerdings den Eindruck, dass er auch aus einer persönlichen Abneigung gegen die Deutsche heraus sprach. Er halte sie nicht für die talentierteste Spielerin auf der Tour, sagte er beispielsweise. Bei Stich ist dies ein bisschen anders: Nach dem Geschmack des Deutschen war das letzte Jahr von Kerber einfach zu erfolgreich. Er wünsche es ihr sehr, so Stich, dass Kerber die Nummer 1 bleibe. Aber sie habe einfach sehr viele Punkte zu verteidigen. Bei den Australian Open Quoten war sie zwar noch im Favoritenkreis, aber auch hier konnte sie ihre Leistung nicht abrufen.
Zudem sei Kerber nun die Gejagte: Jeder wolle schließlich gegen die Weltranglisten-Erste gewinnen, schildert der 48-Jährige. Kerbers zukünftige Gegnerinnen seien deshalb alle ganz besonders motiviert. Fairerweise muss man anfügen, dass McEnroe auch ähnliches gesagt hat. Stich erinnert zudem daran, dass es nicht leicht sei, sich nach einem derart erfolgreichen Jahr wieder derart mental zu motivieren, wie man es vor den ganzen Triumphen gekonnt habe.