Ende April hatte Maria Scharapowa ihre 18-monatige Doping-Sperre abgebrummt und erstmals wieder zum Tennisschläger gegriffen. Sie spielte in Stuttgart. Als Tennisfan durfte man davon ausgehen, dass die Russin aufgrund ihrer Vergangenheit dort besonders intensiv überprüft wurde. Aber Fehlanzeige: Es gab beim ganzen Turnier in Stuttgart nicht eine einzige Dopingkontrolle. Und schlimmer noch: Der Tennis-Weltverband ITF verweigerte den Kontrolleuren der deutschen Anti-Dopingagentur (NADA Deutschland) sogar den Zugang zur Arena in Stuttgart. Ausblick: Jetzt schon auf Wimbledon 2017 wetten!
NADA: „So etwas haben wir noch nicht erlebt“
Die ITF rechtfertigte ihr Verhalten mit einem Paragraphen der Welt-Anti-Doping-Agentur WADA, der besagt, dass Dopingkontrollen bei Sportevents müssen 35 Tage im Voraus anzumelden sind. Die deutsche NADA hatte dies versäumt, was nicht gerade ein Ruhmesblatt für sie ist. Allerdings, so eine Erklärung von der NADA bei einer Pressekonferenz in Berlin, gab es das in der Vergangenheit auch schon. Tennis Wetten weiß aber, bisher habe man stets trotzdem Zutritt zu den Sportveranstaltungen erhalten. Niemand habe sich bislang des Vorwurfs aussetzen wollen, dass es keine Doping-Tests beim eigenen Event gegeben habe. So etwas wie in Stuttgart habe man noch nie erlebt.
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Tatsächlich hätte der ITF seine WTA-Mitarbeiter vor Ort anweisen können, den NADA-Kontrolleuren unbürokratischen Zugang zur Arena in Stuttgart zu geben. Warum dies nicht geschah, wollte der ITF nicht beantworten. In Ihren Hotelzimmern durften die NADA-Kontrolleure die Spielerinnen übrigens auch nicht testen. Während Wettkämpfen ist das verboten. Das Ganze weckt große Zweifel, wie ehrlich es der Tennissport mit der Bekämpfung des Dopings meint.