Zwischen Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem und seinem langjährigen Trainer Günter Bresnik gibt es offenbar Spannungen. Wie nach dem Sunshine Double in den USA bekannt wurde, soll schon längere Zeit dicke Luft herrschen. Beim Masters in Monte Carlo, das im ATP Spielplan als nächstes Highlight ansteht, fehlt Bresnik nun und auch gemeinsame Trainingseinheiten soll es aktuell nicht geben. Thiem wird nach seinem ersten Masters Erfolg in Indian Wells bei den Rolex Masters Wettquoten als Kandidat auf den Turniersieg gehandelt. Eine holprige Vorbereitung ist dabei natürlich nicht zweckdienlich.
Emanzipation statt Spannungen
In der Vorbereitung auf den Sandplatz-Auftakt im Fürstentum hatte Thiem nicht mit Bresnik, der ihn seit seiner Jugend betreut, sondern mit seinem Vater Wolfgang trainiert. In Monaco wird dann der Chilene Nicolas Massu den French Open-Finalist betreuen, ehe in Barcelona erneut Wolfgang Thiem diese Rolle übernimmt. Bresnik fehlt beide Male. Der Langzeittrainer will diesen Umstand aber nicht überbewerten. Die Verschiebungen im Trainerteam seien „völlig normal“, so der Wiener und fügte an. „Dominic wird heuer 26 und teilweise in der Öffentlichkeit immer noch wahrgenommen, wie wenn er ein kleines Kind wäre“.
Die komplette Eigenständigkeit seines Schützlings sei immer sein „ultimatives Ziel als Trainer“ gewesen. Anstelle des meist stoischen Bresnik wird damit der emotionale Doppel-Olympiasieger Massu auf der Tribüne sitzen. Eine Abwechslung, die Thiem laut eigener Aussage gut tut.
Sollte der Lichtenwörther in seiner Abwesenheit erfolgreich sein, würde Bresnik dies nicht bedauern. „Ich bin nicht mehr eitel, was das betrifft. Je länger man mit jemandem zusammenarbeitet, desto unwichtiger wird man als Coach. Diese Zeit war mit 15, als die Basis für den jetzigen Erfolg gelegt wurde“, so der vierfache Familienvater. Von Spannungen will Bresnik nichts wissen, viel mehr sei Thiem nun ein „fertiger Spieler, der eigenständige Entscheidungen trifft und auch weiß, was ihm gut tut“.
Heiße Phase für Thiem
Für Thiem beginnt wenige Wochen nach seinem größten Karriereerfolg in Indian Wells endgültig die heiße Saisonphase. Auf Sand gehört der 25-jährige zu den besten Spielern der Welt. Nach zwei Halbfinaleinzügen und der letztjährige Finalpleite gegen Rafael Nadal will sich der „Dominator“ engültig den Traum vom Grand Slam-Titel bei Roland Garros erfüllen. Bei den French Open Wettquoten auf den Gesamtsieg zählt Thiem neben Top-Anwärter Nadal jedenfalls schon jetzt zum heißen Eisen.