Ein schwerer Verdacht steht im Raum: Möglicherweise ist die britische Nachwuchsspielerin Gabriella Taylor in Wimbledon vergiftet worden. Dies berichtet der „Daily Telegraph“. Demnach hat Scotland Yard (Sondereinheit der englischen Polizei, vergleich mit dem deutschen Bundeskriminalamt) bereits die Ermittlungen aufgenommen. Während des Turniers hat sich die 18-Jährige mit Leptospirose infiziert. Es handelt sich gewöhnlich um eine Erkrankung, die über den Urin von Tieren übertragen wird. Sie ist vor allem unter Hunden sehr verbreitet. Entsprechend unwahrscheinlich ist eine unbeabsichtigte Infektion. Die Mutter von Taylor wird von der britischen Presse deshalb auch mit den Worten zitiert, „dass wir nicht an einen Unfall oder einen Zufall glauben.“
Konkurrenz als Grund?
Angenommen, Taylor ist tatsächlich vergiftet worden, was ist das Ziel des Attentäters gewesen? Leptospirose kann in seltenen Fällen dazu führen, dass die inneren Organe versagen. Dies passiert allerdings so selten, dass der oder die Verantwortliche dies nicht sicher erwarten konnte. Scotland Yard ermittelt allerdings mit genau diesem Tatvorwurf: Es sei dem Attentäter darum gegangen, das Leben der 18-Jährigen zu gefährden oder ihr schwere Verletzungen zuzufügen.
Wahrscheinlicher ist allerdings, dass man ihrem überraschenden Erfolg in Wimbledon ein schnelles Ende setzen wollte – und dies hätte funktioniert: Taylor musste ihr Viertelfinale wegen der Infektion mit der Krankheit abbrechen und vier Tage in Intensivpflege verbringen. Bis dahin war sie weitergekommen als ihr wohl irgendjemand zugetraut hatte.