Er ist der Mann der Stunde im Tennis-Zirkus: Alex Zverev spielt seit Wochen in absoluter Topform. Nach Turniersiegen in München und Madrid erreichte der 21-jährige Deutsche auch bei den Italian Open in Rom das Endspiel, musste sich dort aber Rafael Nadal geschlagen geben. Trotzdem geht der Hamburger als einer der großen Favoriten in das Highlight der Sandplatzsaison, die French Open 2018.
Zverevs sensationelle Saisonbilanz
Bei Roland Garros jagt Zverev nun seinen ersten Grand Slam-Titel. Bisher liest sich die Major-Bilanz der Nummer drei der Welt jedoch mager. Größter Erfolg war bis dato ein Achtelfinaleinzug in Wimbledon 2017. Bei den Australian Open im Jänner war bereits in Runde drei Schluss. Lange Zeit galt der Youngster als Nervenbündel, da er bei großen Turnieren oftmals nicht in Topform agierte, nun soll die Wende her. Bei den aktuellen French Open Quoten muss man Zverev jedenfalls gute Chancen zurechnen.
There is a new leader in the #ATP Race To London!
Alexander Zverev, who was No. 36 in the Race just two months ago, surges to the lead with his third #ATPMasters1000 final of the season 🔥
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— ATP Tour (@atptour) May 21, 2018
Nach schleppendem Auftakt im ATP Kalender 2018 brillierte Zverev nämlich in den letzten Wochen. Seit den Miami Open erreichte er bei jedem Event mindestens das Halbfinale. Den Klassiker in Madrid konnte er ebenso gewinnen wie sein Heimturnier in München. Lediglich in Monte Carlo verpasste er das Endspiel knapp. Dementsprechend führt er auch aktuell die Jahreswertung im ATP Race To London vor Federer und Nadal an – und das obwohl sich Federer in Australien den Grand Slam holte!
Zverev scheint eine Wandlung hinter sich zu haben – besonders in entscheidenden Momenten gelangen dem 21-jährigen wichtige Punkte, von einer Nervenschwäche war in letzter Zeit nichts zu sehen. Auch bei Roland Garros könnten sich Zverev Wetten lohnen. Der Hamburger geht als heißer Mitfavorit ins Rennen und viele erwarten ein Duell mit „Sandplatzkönig“ Nadal um den Titel.
Becker warnt vor fehlender Erfahrung
Auf die Euphoriebremse tritt die deutsche Tennis-Legende Boris Becker. Ein Grand Slam-Turnier sei nach wie vor die größte Herausforderung. Die fehlende Erfahrung könnte für seinen Landsmann ein Knackpunkt sein. „Um bei so einem Turnier zu bestehen braucht man Erfahrung und einen guten Rhythmus. Einem 20-jährigen fällt das naturgemäß schwerer als einem 30-jährigen“, so der sechsmalige Grand Slam-Sieger im Gespräch mit ‚Eurosport‘. Dass Routine aber nicht alles ist, bewies der Deutsche 1985 in Wimbledon selbst, wo er mit 17 Jahren als jüngster Major-Sieger in die Geschichte einging und sich so in die Liste der ewigen ATP Rekorde eintragen konnte.